Brunei – Bandar Seri Begawan

Hey hey 🙂
Nach Malaysien ging es für mich mit der Fähre in eines der letzten beiden verbliebenen Sultanate – Brunei (das andere ist der Oman by the way), konkret in die Hauptstadt von Brunei „Bandar Seri Begawan“
Nachdem ich mit der Fähre angekommen bin gings zum Immigration Schalter wo einem schon ein ziemlich eisiger Wind entgegenweht. Kein „Hello“ und schon gar kein lächeln, Augenkontakt gabs nur beim Fotocheck. Auch die anderen Personen am Pier schienen nicht sehr erfreut über vier (!) weitere Touristen im Land.

Bei mir, einem Tschechen und einem US-Beachproloboy ging alles glatt, beim anderen Tschechen nicht so – ein Stempel war nicht da wo er sein sollte?! whatever auch er kam rein ins Land 😉

Nun standen also Pavel, Peter (Brüder), Josh und meine Wenigkeit in Brunei – kein Bus, kein Taxi nichts. Ich wechselte mal umgerechnet 9 Euro in Brunei Dollar – die anderen bekamen nichts mehr da die gute Stute kein Localmoney mehr hatte. What? Die waren nicht auf diesen Ansturm von Touris vorbereitet die auch noch Geld haben wollten.

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Also wurde ich kurzerhand zum Anführer ernannt (Geld regiert auch wenns nur 9 Euro sind) und wir marschierten in Richtung Stadt. 30 °C und 20 kg Gepäck sind nicht die beste Kombination aber wir sollten Glück haben. Nach ca. 15 min. Fußmarsch hupte es hinter uns und ein Bus stand da. Also rein – ich bezahlte für alle und wir fuhren irgendwohin bis der Bus anhielt und 20 min. wartete bis ein anderer Bus kam. „Change!“ sagte der Mann, wir fragten „City?“ er sagte „Change!“ „OK!“ rein in den anderen Bus und nach ca. einer Stunde waren wir im Busterminal mitten in der Stadt.

Die Anderen gingen Geld besorgen und ich suchte den Bus zu meinem Hotel bis mir ein Einheimischer anbot mich ins Hotel zu fahren – gegen einen bestimmten Obolus natürlich. Ich nahm dankend an!
Das Hotel selbst ca. 3 km außerhalt von der Stadt und ziemlich gut. Ich freute mich einfach über ein ordentliches Bett, einen Fernseher und mein eigenes Bad.

An diesem Tag ging ich noch eine (große) Runde ums Hotel und stellte fest, dass ich im „Bel-Air“ von Brunei wohnte. Eine Villa reihte sich an die Nächste und es ging zu wie im Amerikanischen Vorort (inkl. Eiswagen).

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Am nächsten Tag hieß es Vollgas Sightseeing – voller Elan ging ich zur Bushaltestelle, wurde aber relativ schnell wieder eingebremst. Die ersten drei Busse wollten nicht so wirklich stehenbleiben, der Vierte dann mit Müh und Not nachdem ich schon fast mitten auf der Straße stand – das kostete mich fast 1 1/2 Stunden meines Lebens.
In der Stadt angekommen machte ich zuerst eine einstündige Bootstour ins Watervillage und zu den Mangroven. Ich hatte das Boot für mich und es war ein Riesenspaß mit dem Kerl – er war ein bisschen crazy aber das passt schon.

Also zurück zur Bootstour: Zuerst fuhren wir zu den Mangroven vorbei am Pier vom Sultan „Can’t stop here, police will come“ und wieder zurück. Wir sahen ein paar Affen und andere Touris. Danach gings ins Water-Village welches ziemlich imposant ist. Es leben fast 40.000 Menschen dort die sich komplett selbst versorgen. Es gibt Schulen, Moscheen, Feuerwehr, Polizei und mehrere Shops. Die Kinder kommen mit dem „Schulbusboot“ in die Schule und werden damit wieder nach Hause gebracht. Die Gebäude, die alle auf Stelzen stehen, sind durch Stege verbunden die insgesamt 36 km lang sind.

Auf den ersten Blick hat man das Gefühl im Slum zu sein aber beim genauen Hinsehen erkennt man ein recht angenehmes und gutes Leben. Die Menschen haben Satellitenfernsehen, Strom, frisches Wasser und halten sich teilweise Tiere wie Hühner und Enten (nach dem „Wie“ fragen wir jetzt besser nicht – kein schöner Anblick). Das erste was die Kinder hier übrigens Lernen ist wie man ein Boot steuert – nonanid 😉

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Nach der Bootstour ging ich zur Sultan-Omar-Ali-Seifuddin-Moschee, welche komplett weiß ist mit goldenen Kuppeln. Sehr eindrucksvoll und wunderschön.

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Anschließend bummelte ich durch die Stadt – es gibt nicht sonderlich viel zu sehen und es ist auch nicht wirklich groß. Ich hatte die glorreiche Idee mit einem Boot zum Palast zu fahren.

Dort angekommen wird einem erst das Ausmaß dieses „Monsters“ klar. Es handelt sich um den größten Palast der Welt mit 1788 Zimmern und einer Wohnfläche von über 200.000 km². Der Sultan hat außerdem eine eigene Rennstrecke am Palastgelände um seine Fahrzeugsammlung (Angeblicher Wert: 4,5 Mrd. Euro) zu bewegen, einen Heliport und – wie bereits erwähnt – sein eigener Pier für seine 140 Meter Yacht.

An drei Tagen im Jahr, zum Ende des Ramadan, werden die Tore geöffnet und bis zu 120.000 Menschen strömen in den Palast. Alle Besucher dürfen an einem Festmahl teilnehmen und alle Männer werden vom Sultan per Handschlag begrüßt – die Frauen von der Königin.

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Genug von den Einzelheiten nachdem ich wieder in die Stadt wollte, stellte ich fest dass es bereits halb 7 war und da keine Busse mehr fahren. Taxis gab es auch keine also musste ich zu Fuß gehen … 7 Kilometer… und es war schon fast dunkel.. ausgezeichnet.

In der Stadt angekommen gleiches Bild: Keine Busse, keine Taxis.. nichts. Ein Einheimischer hat mich dann ins Hotel gefahren mit dem Hintergedanken mir eine Massage anzudrehen (Haha!) Aber vorher meinte er ich soll mir noch eine andere Moschee anschauen welche bei Nacht noch viel schöner war – er wartete inzwischen im Auto auf mich was natürlich praktisch war. Die Massage musste ich trotzdem ablehnen 😀

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Am nächsten Tag machte ich eine Tour welche vom Hotel organisiert wurde – groooooßer Fehler, da hab ich auch keine Lust lange darüber zu schreiben also ganz kurz:
Wir fuhren zum Empire Hotel – welches sehr beeindruckend ist (riesig und wunderschön) aber eben ein Hotel, danach in ein Museum das voll mit Geschenken für den Sultan und voll mit Fotos von ihm war. Nicht uninteressant aber recht selbstdarstellerisch. Anschließend machten die Anderen die Bootstour und dann gings schon zurück.
Den Rest des Tages verbrachte ich mit Spazierengehen, Flug buchen und packen.

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Am nächsten Tag gings dann schon zum Flughafen und dann in Richtung Bangkok.

Fazit zu Brunei: Es war nicht schlecht, es gibt nicht soo viel zu sehen aber das was man sieht ist sehr interessant. Die Moscheen sind wunderschön, der Palast extrem riesig und die Leute waren auch alle wirklich freundlich. ABER: Mit etwas Planung reicht ein kompletter Tag völlig aus.

p.

2 Kommentare zu „Brunei – Bandar Seri Begawan

  1. Hihi! Während meiner Lehre im Reisebüro spielten wir manchmal „Wer weiß die meisten Hauptstädte der Welt?“. Wer dann Brunei mit Banda Seri Begawan nannte, war König! Danke für den Bericht! Brunei ist nun von meiner „Must see“-Liste gestrichen. 🙂 Beste Ostergrüße – Ulrike

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    1. Als „Must see“ würde ich es definitiv nicht einstufen.. als Zwischenstopp wenn man schon auf Borneo ist aber schon 🙂

      Danke dir auch und iss ein paar Osterhasen für mich mit.. ich werd in Kambodscha wohl keinen bekommen 😉

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